Pünktlich mit dem astronomischen Frühlingsanfang kam das Hochdruckgebiet an und mit ihm die Sonne. Naja, für 2 Tage, aber immerhin. Und all die kleinen Blausterne, die Scilla, die auf dem Lindener Bergfriedhof wachsen, öffneten ihre Blütenkelche und überzogen das alte Gräberfeld mit einer blauen Decke.
Noch vor einer Woche beim jährlichen Blütenfest hatten sie sich geziert: Nass, kalt, stürmisch. Und wir hatten gedacht, dass es bei Schneeregen durchaus verzichtbar ist, über Friedhöfe zu schlendern. Aber nun.
Die letzten Schneeglöckchen blühten noch und langsam schlich sich auch die Farbe Gelb zwischen das Blau.
Blütenteppiche ziehen uns in ihren Bann. Das ist bei Krokussen so, beim gelben Raps und wenn die bunten Tulpenfelder aufblühen, in Holland. Und eben hier in Hannover.
Hannover blüht Scilla-Blaustern-blau.
Es gibt sibirische Blausterne, peruanische Blausterne, zweiblättrige Blausterne, kaukasische Blausterne, spanische Blausterne, es gibt sogar weiße Blausterne. Aber wenn wir hier in Hannover von Scilla sprechen, meinen wir damit die sibirischen Blausterne, die so schön große Teppiche bilden.
Sie verhelfen dem alten Friedhof einmal im Jahr zu Glanz und Rummel. Soo viele Scillaliebhaber, soo viele Fotoapparate und Smartphones, soo viele kleine Kinder. Und danach versinkt er wieder in beschauliche Ruhe. Bis auf das Klopfen des Buntspechts natürlich. Und das Geschrei der Raben, die einen großen Greifvogel verscheuchen.
Mehr vom alten Friedhof - coming soon.