Bisher hatte er zwar zögernd seine Vorboten geschickt, aber ernst genommen haben wir sie eigentlich nicht. Schließlich waren in der letzten Woche noch fast 30 Grad Celsius und Sonne. Aber nun, pünktlich zum offiziellen Herbstbeginn, ist er hier und wir sitzen bei Dauerregen und kalten 12 Grad. Und die Heizung läuft. Herbst. Ohne Zweifel.
Für die diversen Wochenend-Outdooraktivitäten in unserem schönen Hannover war dieses Wetter ganz und gar nicht förderlich. Im Herrenhäusener Georgengarten rund um den Leipniztempel war von Freitag bis Sonntag Herbstfestival, eigentlich eine wunderbare Veranstaltung zum Bummeln und Gucken, aber am ersten Tag war Sturm und am letzten Dauerregen. Die ganzen schönen Kürbisse und Dekoartikel verschwanden hinter den Regenschirmen der die Pfützen umrundenden Besucher.
Auch hier in unserem beschaulichen Bothfeld war am Samstag der jährliche Herbstmarkt. Wir hatten Glück mit dem Wetter. Nicht zu viel Regen. Es war voll, natürlich, denn auf den Bühnen traten wie immer die Sportverein-, Schul- und sonstwie organisierten Kinder auf und die Familien hätten das um keinen Preis verpasst.
Aber am Sonntag beim Kunsthandwerker-Jazz-Verkaufsoffen-Fest ... Da fehlte das Glück mit dem Wetter oder Petrus hatte einfach keine Lust auf Jazz, denn es regnete und regnete und regnete. Ich fand das sehr ungerecht gegenüber den Kunsthandwerkern, schließlich ist ihnen dieser Tag bereits im letzten Jahr im Wasser ersoffen. Und nun wieder.
Als wir am frühen Nachmittag mit Regenjacke, Schirm und Gummistiefeln die Runde machten, packten die ersten schon ein.
Und es war wie im letzten Jahr: Da, wo die Kunst war, hatten die Geschäfte zu. Da, wo die Geschäfte offen waren, war keine Kunst. Diesmal gar keine. Null.
Ein Teddybär saß einsam in einem der Schaufenster, ein Sitzenbleiber vom letzten Jahr, und schaute traurig in den Regen. Wenigstens war er im Trockenen.