The never ending Sommer - nun endet er doch langsam. Die Tage sind schon kürzer, die Sonne steigt nicht mehr ganz so hoch und das Licht hat sich verändert, bringt wärmere Farbtöne und längere Schatten. Die so lange so trockene Luft ist feuchter geworden, Regenwolken ziehen über uns. Das Gefühl, in langen Südfrankreichferien zu sein, das sich seit Juni bei uns breitgemacht hatte - und übrigens sehr hinderlich ist, wenn man arbeiten muss - schwindet langsam. Und die Nacht auf Sonntag hatte nur 11 Grad!
Für das diesjährige Opern-open-Air vorm Rathaus war das nicht so schön. Bei der Generalprobe am Donnerstag bei trockenem warmen Wetter war der mit Videoleinwänden bestückte Maschpark wieder picke-packe voll mit Hannoveranern auf Picknickdecken und Campingstühlen. Alle hatten den Wetterbericht gelesen. Die Nicht-teure-Eintrittskarten-Besitzer hatten die Wahl zwischen Probe-Trocken-Warm und Vorstellung-eventuell Regen-Kalt. Was hättet ihr getan? Genau.
Wer Zeit hatte picknickte zur Generalprobe und sah die Vorstellung im Öffentlich-Rechtlichen-Livestream. Dieses Mal gab es übrigens (nach Tosca, La Bohème, La Traviata und Rrrigoletto) den Don (ital. für Herr und keine Abkürzung von Donald). Don Giovanni, Mozart. Wunderbare und recht viel Musik angesichts einer recht überschaubaren Handlung. Alles dreht sich um einen skrupellosen, narzisstischen Mann, der sämtliche Frauen um ihn herum belästigt, Affären hat und unliebsame Mitmenschen aus dem Weg räumt, der sich so toll findet, dass er meint, er könne sich alles herausnehmen und sei für die Welt unverzichtbar. Sehr aktuell, nur dass die Handlung nicht in Amerika spielt und Metoo nicht vorkommt. Am Schluss siegt zumindest in der Oper die Gerechtigkeit und die Hölle verschlingt den Don.
Ach war das schön.
Für diejenigen, die nicht so auf Klassik standen, boten die (wärmeren) Wochen des Sommers auch einiges.
Zum Beispiel rund um den Maschsee. Dort war es ratsam Besuche mit den Öffis zu planen, denn einen Parkplatz zu ergattern war während des Maschseefestes wie ein Sechser im Lotto. Das Fest selbst war wieder ... ja eigentlich wie immer, aber mit wie-am-Mittelmeer-lange-Draußen-Sitzen-und-nicht-Frieren-Wetter und viel zu teuren Scampis mit Knoblauch, die aber ein gewisses Urlaubs-Feeling verursachten und mindestens ein Glas Wein notwendig machten, das auch zu teuer war und vielen Enten, die auf ungesunde Bröckchen hofften und Mitmenschen, die viel zu früh viel zu viel getrunken hatten, um von der Livemusik etwas mitzubekommen.
Die Musik war alles zwischen Schlager, Shanty, Pop und Jazz und wie vieles ... Geschmacksache.