Wasser ist jetzt ganz wichtig. Genug Wasser zum Trinken für Mensch, Tier und Pflanzen, Wasser für die Kneipp-Kur in unserem Planschbecken. Abkühlende Gartenduschen - dank unseres eigenen Brunnens zum Glück kein Problem, deshalb ist unser Rasen auch noch grün. Allerdings ist das Wasser, obwohl es unbedenklich getrunken werden könnte, sehr eisenhaltig und riecht etwas muffig. Selber würden wir uns deshalb nicht unter den Rasensprenger stellen und lecker ist es auch nicht. Abkühlung für uns bieten die Freibäder Hannovers, die vielen Seen um uns herum und selbstverständlich der Maschsee. Schon der Anblick der Wasserfläche erfrischt.
Der Maschsee ist künstlich angelegt worden, er ist eigentlich eine große Schüssel, die auf das alte Überflutungsgebiet der Leine gestellt wurde. Diese Schüssel liegt höher als die Umgebung und die Flusspegel, deshalb müssen Pumpwerke das Wasser hoch und hinein pumpen. Früher nahm man dafür das Leinewasser, das brachte aber viel Schlamm und Dreck mit, darum wird heute lieber Grundwasser aus den Ricklinger Teichen nebenan gepumpt. Der Bereich der Pumpwerke und des Einlaufs in den See wird "Maschseequelle" genannt.
In normalen Jahren muss wegen Verdunstung und Undichtigkeit der Seeschüssel täglich etwa 1 cm Wasserstand aufgefüllt werden, in diesem heißen Sommer verdunstet aber erheblich mehr Wasser als normal. Darum liegt der Wasserstand des Maschsees derzeit niedriger als sonst und die Stadt Hannover diskutiert Lösungsmöglichkeiten, denn auch die Reservoire haben Wassermangel. Im Winter dagegen wird grundsätzlich nicht gepumpt, dann sinkt der Pegel um einen halben Meter ab und die Karpfen landen auf den Silvesterbuffets.
E gibt auch eine Pipeline, die Maschseewasser zum Zoo befördert. In diesem Wasser plantschen dann die Nilpferde und die Sambesifahrer fahren damit durch "Afrika". Aber diese Röhre ist derzeit geschlossen und der Zoo muss Trinkwasser zapfen.
Unsere Erholung beim Spaziergang um den See hat das alles nicht beeinträchtigt. Eher schon das seit dem 1. August laufende jährliche Maschseefest mit all seinen Buden und Bühnen und Musik. Je mehr man sich aber von der Partymeile am Nordufer entfernt, desto beschaulicher ist es. Die Enten betteln um Brotkrumen, Schwäne schaukeln durch die Wellen und die Maschseeflotte befördert uns Lauffaule über und um den See.
Einmal rundherum in etwas weniger als einer Stunde kostet 8 Euro, dafür weht einem die frische Maschseebrise um die Ohren. Man kann aber auch von einem der sechs Anlegepunkte einmal quer rüber, also halb herum, für 4,50 Euro. Ideal wenn man schnell mal ins Strandbad möchte.