Ich mag ja Musik. Und ich mag inzwischen auch Opern, aber in jugendlichen Jahren beschränkte sich meine Gunst eindeutig auf Operetten, da war wenigstens der Text verständlich und ich konnte mitsingen. Und wie das so ist, das prägt sich dann ein und man kann es für ewig.
"Der Vetter aus Dingsda" zum Beispiel, 1921 uraufgeführt. Die Musik stammt vom deutschen Komponisten Eduard Künnecke und enthält so nette Stücke wie "Ach, Heil'ger Nikolaus", was übrigens in gar nicht so weiter Ferne liegt, nur noch 18 Wochen. Und ein Stück, das mir gestern so gar nicht aus dem Kopf gehen wollte, obwohl es eigentlich überhaupt und so ganz und gar nicht (oder doch?) zum Tag passte: "Onkel und Tante, ja, das sind Verwandte, die man am liebsten nur von hinten sieht". Habe ich schon gesagt, dass wir Nichte und Neffe haben?
Bei Igelfamilien läuft Familie so ganz anders. Mit ganz viel Geschnaufe, Geschubse, manchmal Drohgebärden und gerunzelter Stirn. Und dann wird einträchtig das Sonnenblumenkern-Abendbrot verspeist. Irgendwie easy.