Zwischenstand zum Fußball: So viel "alkoholisches Blau" wie befürchtet, war am Samstag nun doch nicht nötig, aber "Lavendeltee-Blau" dafür eimerweise. Der beruhigt so schön. Denn der Kommentator des deutschen Spiels hat mich mächtig aufgeregt, holte er doch glatt den türkischen Präsidenten wieder aus der No-Go-Schublade und rotierte seine Meinung minütlich. Tore in letzter Sekunde sind wir Hannoveraner dagegen gewöhnt - wenn auch meistens vom gegnerischen Team - und das Lavendeltee aufbrühen auch.
Und jetzt eine kleine Pause im Garten. Pünktlich nach dem Wochenende hat der Regen aufgehört und ein wenig Sonne lässt sich sehen. Sobald sie scheint, flattern weiße Falter über die Beete. Kohlweißlinge.
Sie lieben den Lavendel - ob er sie auch beruhigt? - sie können gar nicht genug davon bekommen. Und sie lieben meine Balkonkästen.
2016 hatte ich im Herbst Zierkohlpflanzen gekauft und in die Balkonkasten-Lücken gesetzt. Der Winter 2016/17 war nicht sooo schlimm und kalt und Noppenfolie schützte meine Kästen vor dem Schlimmsten.
Und so hatten einige Pflanzen überlebt und haben im letzten Jahr geblüht. Ich habe die Samenkapseln gesammelt und ausgesät. Jetzt wächst der Kohl. Die Kohlweißlinge sind entzückt.
Kohlweißlinge sind die in Deutschland am häufigsten vorkommenden Schmetterlinge. Aber wir haben ja in den letzten Monaten durch die Presse gelernt, dass auch sie immer weniger werden, also kommt es auf jeden einzelnen an.
Und deshalb habe ich die weißen Falter ihre Eier auf meine Kohlpflanzen legen lassen und lasse die kleinen grünen Raupen an den Blättern fressen. Die Meisen legen die Köpfe schief, wahrscheinlich denken sie, ich züchte ihnen ihr Frühstück. Wenn die Raupen etwas größer sind, sind sie ein guter Happen. Wir sind gespannt, ob die Kohlweißlingspopulation es schafft zu wachsen.
Meisen können nicht lesen.