Die ersten Schmetterlinge erwachen aus der Winterstarre. Dieses Tagpfauenauge war im Berggarten unterwegs und naschte ersten Nektar.
Ich finde es mindestens genauso schön - nein, schöner als seine tropischen Verwandten, die so lange durch das Tropenhaus geflattert
und gekrabbelt sind. Wie gut, dass die Orangenbäumchen wieder austreiben.
Die Leitung der Herrenhäuser Gärten ist mächtig stolz auf den Erfolg der "tropischen Gaukler", mit Recht. Angeblich waren in der Zeit vom 26. Januar bis zum 2. April (das sind 9 1/2 Wochen) roundabout 90.000 Besucher im Tropenhaus, obwohl ich nicht weiß, wie sie gezählt wurden, denn wir zum Beispiel haben Jahreskarten, die nur kurz vorgezeigt werden (und ich habe die Neigung zwischendurch mal raus an die frische Luft und wieder hinein zu gehen), Kinder bis 12 Jahre gehen umsonst in die Gärten (und es waren ganze Schulklassen und Kindergartengruppen dort). Aber voll genug für die 90.000 war es bei jedem unserer Besuche.
Und was in unserer marktwirtschaftlichen Zeit absolut nicht selbstverständlich ist: der Eintrittspreis wurde nicht erhöht, es wurde kein Extra-Bakschisch für die Tropenhäuser verlangt, und das hat alles noch sympathischer gemacht.
Bei diesen Erfolgszahlen ist es kein Wunder, dass der Stadtrat unserer schönen Stadt jetzt sein OK für ein in Herrenhausen schon länger gewünschtes neues Schauhaus gegeben hat. Das renovierungs-bedürftige alte Kanarenhaus soll abgerissen und ein größeres, höheres Haus mit Platz für die Kanarenpflanzen, die Orangenbäume, die große Seerose und - trara - Schmetterlinge gebaut werden. 2022 soll es fertig sein, Baukosten 5 Mio Euronen.
Aber schließlich sind die Herrenhäuser Gärten das Aushängeschild unserer schönen unterschätzten Stadt. Was Schmetterlinge doch alles bewirken können ...