Ein kalter Ostersonntag war das in diesem Jahr. Aber es war trocken und die Hasen konnten die Ostereier im Garten verstecken. Das war nicht immer so. Wenn es regnete oder gar schneite waren sie im Haus unterwegs. Und darum mache ich in der Vorosterwoche immer einen kleinen Hausputz, der sich besonders den staubigen Ecken widmet. Für den Fall des Falles ...
Mit dem Schnee hat es in diesem Jahr den Nordosten Deutschlands erwischt. Perfekt zum Verstecken weißer Eier. Aber wer möchte zu Ostern schon weiße Eier?
Ostern ist, das wusste bereits Herr Goethe, perfekt für einen kleinen Spaziergang.
Vielleicht in den Berggarten, aber bitte warm angezogen und Handschuhe wären auch nicht schlecht. Dieses Mal nicht in den Staudengrund, nicht in die Gewächshäuser, sondern ganz nach hinten. Durch die Allee der alten Linden und neuen Stützpfeiler hindurch, leise, damit die Juchtenkäfer nicht gestört werden. Links am Welfenmausoleum vorbei und durch die Heide, dem Weg nach rechts folgen. Dann steht man im Moor.
Der Boden um den Moortümpel federt bei jedem Schritt, im Schatten liegen noch Schneereste, in der Sonne leuchten gelbe Grasbüschel. Versteckt unter Büschen blühen die ersten Scilla.
Und an der Wegbiegung noch eine Zaubernuss, eine, die den Nachtfrösten getrotzt hat und deren Blüten nicht verfroren sind. Und ein kleiner rosafarbener Winter-Schneeball. Wenn es nicht so kühl wäre, könnte man seinen Duft erschnuppern.
Entlang an den großen Rhododendronbüschen und dem noch schlafenden Präriegarten geht es zum Ausgang. Gegenüber lockt der Große Garten mit versteckten Ostereiern, aber zu Hause wartet ein heißer Tee.
Das Moor im Berggarten wurde 1961 von den Gärtnern künstlich angelegt. Über den kleinen Moorweiher führen 2 Knüppeldämme und eine große rote Tafel gibt Anweisungen für den Fall, dass jemand hineinfiele.