Morgens kurz nach Sechs ... in PyeongChang ist Olympia bereits seit Stunden im vollen Gang ... der Radiowecker springt an ... Musik ... und, oh nein, Kaleo "Way down wie go": "Oh bab-bab-yeah - Wow baby-a-aha - Baby - Bab, down we go - Yeah" ... Hallowach für alle Depressiven ... welcher Hirni stellt in den Radioredaktionen die Playlist zusammen ... da dreh ich mich am liebsten doch gleich wieder um ... schnell auf die 10MinutenPause-Taste hauen ...
(Das gilt auch. wenn Simon and Garfunkels zauberhaftes "Sound of Silence" von Disturbed verhunzt wird, wenn Israel IZ Kamakawiwo'ole "Somewhere over the rainbow" ukulelt. Und bei noch so einigen.)
Und überhaupt, ohne einen Café au lait geht gar nichts.
Und erst einmal checken was bei Olympia schon los war. Wir werden dieses Mal ja richtig verwöhnt mit Medaillen, so sehr, dass wir aufpassen müssen, nicht enttäuscht zu sein, wenn es "nur" Silber wird - oder Bronze - oder keine Medaille, selbst wenn es für den Athleten eine persönliche Topleistung darstellt. Im Medaillenspiegel sah es einfach zu gut aus: Deutschland auf Platz 1.
Dann überholte Norwegen. Und das, obwohl doch alle 121 norwegischen Sportler schwer Asthmakrank sind. Denn Norwegen ist mit 6000 (in Worten: sechs Tausend) Dosen Asthma-Mittel angereist und hat angeblich, bestimmt aus Angst um deren Gesundheit, allen seinen Athleten nahegelegt hat, prophylaktisch etwas davon zu verwenden. Denn mit dem bösen Kälte-Asthma (kalte Luft trifft auf übersensible Lungen, Schleimhaut schwillt an, Luft wird knapp) ist nicht zu spaßen. Und Kälte haben sie ja üppig in Süd-Korea.
Ich habe vor Jahren einen Bericht über eine ebenfalls kranke, inzwischen in Rente befindliche, deutsche Eisschnellläuferin gesehen und mich gewundert, dass jemand an Asthma leiden und trotzdem so tolle Leistungen bringen kann. Aber anscheinend ist Asthma sogar etwas Gutes für Wintersportler, solange sie ihr Spraychen haben.
Bis 2012 waren alle Asthmamittel meldepflichtig, seitdem sind einige, wenn sie inhaliert werden, bis zu einer bestimmten Tagesdosis frei. Als Grund wird gesagt, sie hätten keine leistungssteigernde Wirkung, sie würden dem Sportler nur helfen, sein maximales Leistungspotential auszuschöpfen. Aha.