Und weiter geht das Wetter-Jojo. diesmal rauschen die Temperaturen mal schnell für ein paar Tage nach oben, eine Ahnung von Frühling macht sich breit. Von Schnee keine Spur, von Sonne allerdings auch nicht. Aber Regen, den haben wir genug, den hätten wir abzugeben. Nach Kapstadt vielleicht ...
Petrus, die Kapstädter hätten ihn wahnsinnig gerne. Würde es dort mal regnen, vielleicht würden sie dann dort blühen: Freesien. Freesien sind mit den Schwertlilien verwandt, wachsen aus Knollen heran und stammen ursprünglich eben aus Südafrika. Sie mögen viel Wärme, so gar keinen Frost, brauchen Feuchtigkeit, vertragen aber keinen Regen auf den Blättern. Mein Tipp: einige Stengel beim Floristen kaufen. Ich liebe ihre zarten Farben und ihren Duft. Er versetzt mich Jahrzehnte zurück ins Wohnzimmer meiner Großmutter mit den schweren Eichenmöbeln, die mein Großvater selbst entworfen hatte, einem kratzenden senfgelben Sofa und einer Häkeltischdecke unterm Frühlingsblumenstrauß.
Hannover ist dabei, die umgestürzten Bäume zu beseitigen. In der Eilenriede sind noch vom letzten 2017ner Sturm nicht alle weggeräumt und jetzt liegen schon wieder neue Stämme quer. Mich macht ihr Sterben traurig. Jeder Baum ist ein Lebewesen.
Die Sturmopfer in der Nachbarschaft haben gottseidank kaum Schäden an den Häusern verursacht, aber in den Gärten ... Und die Gartenbesitzer haben den Schuldigen auch schon benannt: Nicht den Klimawandel mit immer stärkeren Tiefdruckgebieten und immer größeren Regenmengen und einem Mini-Wirbelstürmchen, nein, die Stadt Hannover ist schuld. Die Stadt Hannover mit ihrer Baumschutzsatzung, die es den Eigentümern verbietet, ab einer bestimmten Größe einfach Bäume zu fällen, wenn sie ihnen zu lästig oder zu groß werden. Und die so verhindert, dass alle Vorstadtgärten frei von hohen Gewächsen sind, die - ja, zugegeben - vielleicht auch mal umfallen können. Das ist fast schon Trumpsche Logik.
Ich dagegen finde die Baumschutzsatzung sinnvoll. Sie wäre noch sinnvoller, wenn sie von der Behörde nicht so gefühlt subjektiv umgesetzt würde, wenn es um städtisch gewünschte Bauvorhaben geht oder um Vitamin B unter Beamten (z. B. wenn "Lehrer" neu bauen will und eine Birke auf dem Grundstück im Wege steht, Telefonate dann bitte nur auf der Amtsleitung, so unter Kollegen, dann geht alles).