Es ist Zeit. Halloween, Martinstag, Herbst werden in Kisten und Kästen geräumt und verstaut.
Denn jetzt kommt Weihnachten: Schwibbögen, Räuchermännchen, Reifentiere, 11-Punkte-Engel. Und ich merke, dass ich innerlich noch nicht so weit bin. Ich bin noch nicht Weihnachtsmarkt und Mistelzweig und Schnee und überall LEDs.
Ich habe gedacht, eine Art Crashkurs könnte helfen. Schon mal mit den Weihnachtseinkäufen anfangen, vielleicht mit etwas Einfachem und dann langsam steigern - Weihnachtsservietten. Ganz einfache. Aber ... Größen- und materialtechnisch optimiert für gebratenen Puter und Rotkohl, mit ansprechendem Weihnachtsdesign in weihnachtlichen Farben, abgestimmt auf die übrige Weihnachtsdeko und die Weihnachtszeit-Tischdecke und das Porzellan.
Doch nicht so einfach.
Wir waren also bei Ikea. Mitten in der Woche. Mittags. Und es war voll. Gleich hinterm Eingang stolperten wir über ein aufgebautes Modellwohnzimmer mit Sofa und Sessel und im Sessel saß
lag ein älterer Mann und biss-aß-kaute Brötchen. Ich überlegte noch ob er eine Art Kunstinstallation sein könnte, da kam seine Frau von den Kassen herüber und nahm ihn mit.
Die Musterzimmer waren alle neu gestaltet, wirklich schön, viel in schwarz-grau-dunkelrot mit "alten" Perserteppichen und überall Weihnachtliches. Wirklich überall. Und so shoppten wir im Durchgehen schon einige Geschenke und der Einkaufswagen füllte sich. Schön weihnachtliche Muffin-Papierformen, der 20er-Pack rote Kerzen, beides als Vorrat für viele nächste Jahre, und kleine Glaskugeln.
Nein, keine Teelichter. Ich bin immun, seit im Keller ein großer alter Gurkentopf voller Teelichter steht. Aber Servietten, schöne große dunkelrote Servietten. Ganz einfach.
Jetzt kommt Weihnachten.