Neugierige Meisen: verspielt und interessiert an allem, was wir Menschen machen: ganz besonders an allem, was wir essen. Mal schauen, was ich in der Küche mache. Oder wenn ich am Terrassentisch sitze und Kürbis zerschneide.
Denn wir essen unheimlich gerne Kürbis.
Aber vorher muss er ausgehöhlt und die Fasern und Kerne entfernt werden. Oooh, Kerne...
Kürbiskerne kennen Meisens von unseren Frühstücksbrötchen und Brot. Wenn mal was runterfällt, liegt das nicht lange herum. Aber das sind österreichische Ölkürbiskerne, schalenlos, die, die es in Reformhaus und Naturkostladen in Tüte zu kaufen gibt. Unsere Hokkaidos, Butternuts, Bischofsmützen und Patissons haben Kerne mit Schale. Was sagen Meisen dazu?
Also dieses Mal nicht die Kürbisinnereien in die Komposttonne, sondern die Kerne herauspulen und waschen und alle Fasern entfernen. Mit Küchenkrepp rubbeln hilft. "Ohne Fleiß kein Preis" sagte schon meine Oma.
Dann die noch feuchten Kürbiskerne mit einer dicken Stopfnadel auf Jutegarn auffädeln. Das Loch lässt sich gut mit dem Konservendosen-Pick aus der Küchenschublade vorstechen. 11 Kürbiskerne ergeben einen kleinen Stern, der sich übrigens auch als Weihnachtsdekoration gut macht.
Ich habe die Sterne an einer Leine trocknen lassen und dann in mein Olivenbäumchen gehängt.
Vorsichtiges Kopfschieflegen der Meisen. Was ist das? Nachgucken - mal picken - sich dranhängen und schaukeln - das Band mehrfach um den Ast wickeln und easy den festgezurrten Stern naschen. Spannung - Spiel - Naschen.
Zwei Tage später hängen nur noch die zerrupften Schalen im Baum. Aber ich habe ja Vorrat. Und noch mehrere Kürbisse im Vorratskeller.
Aber dann wird es auch für uns Menschen Naschwerk geben: geröstete Kürbiskerne selfmade. Dafür die sauberen Kerne auf einem Backblech ausbreiten, etwas trocknen lassen und währenddessen den Backofen auf 200 Grad Celsius aufheizen. Das Blech hinein, nach 10 Minuten sind die Kerne leicht braun, dann wenden, noch einmal bräunen lassen. Aber aufpassen, dass die Kerne nicht zu dunkel werden. Und dann kann geknabbert werden. Mit Schale oder ausgepult. Oder vor dem Rösten mit grobem Salz bestreuen. Oder sie hinterher in Kräutersalz baden. Oder pur. Oder auch mal ungeröstet, dann aber auf jeden Fall ohne Schale. Jede Sorte ist anders.