Am Tag scheint die Sonne vom blauen Himmel und wärmt Mensch, Tier und die Natur um uns herum auf. Über aufgeheizten Sandböden flirrt die warme Luft. Grillen zirpen im trockenen Gras. Viele Sommerblumen sind verblüht, die Samenstände rascheln im Wind. An den Bäumen reift das Obst, auf den Feldern die Kürbisse.
Spätspätsommer in der Provence.
Spätspätsommer hat einen ganz eigenen Geruch: Nach trockenen Pflanzen und Kräutern, nach Äpfeln und Pflaumen und Pfirsichen und richtig reifen Honigmelonen, nach Morgentau auf den Wiesen, nach dem nahenden Herbst. Einen Geruch, der sich nur schwer beschreiben lässt und leider nicht konservieren.
Spätspätsommer sind die letzten Sommertage, ehe sich der Herbst endgültig hereinschleicht.
Schnell noch einmal genießen.
Denn am Abend wird es bereits schnell dunkel und wir gehen hinein - ehe die Mücken kommen. Drinnen beginnt jetzt die Zeit der Filme. Ich sehe gerne Filme, neue und alte.
Kennt ihr den Film "Jagd auf Roter Oktober"? Das russische U-Boot soll nach dem Willen seines Kommandanten Sean Connery den USA ausgehändigt werden. Ich mag diesen Film. Ich mag auch Sean Connery, der, wie ich finde, mit fortschreitendem Alter immer besser geworden ist, und seine Rollen. Eine Szene aus "Roter Oktober" steht mir in letzter Zeit immer wieder vor Augen, eigentlich keine sehr bedeutende Szene. Ein zweites russisches U-Boot will Roter Oktober versenken, der Kommandant setzt Sicherheitsschaltungen des Torpedos außer Betrieb und drückt den roten Knopf. Der Torpedo schießt schließlich auf ihn selbst zu und sein 1. Offizier sagt kurz vor der Explosion "Du arrogantes Arschloch! Du bringst uns alle um."
Ja, so ist das mit den roten Knöpfen, man muss sehr aufpassen, damit nicht selbst in die Luft zu fliegen. Manchmal sind auch ältere Filme erstaunlich aktuell.