Unsere ökologische Nische um zu existieren, ist wirklich klein. Es braucht eine ganz bestimmte Luftzusammensetzung, einen ganz bestimmten Druck, Erdanziehung, Wasser, aber nicht zu viel Wasser, darauf ist "Mensch" eingestimmt und angepasst. Und darum ist er nicht der Welteneroberer. Schon hohe Berggipfel oder die Tiefsee sind nicht sein Ding. Wir sollten gut auf unsere Nische aufpassen...
Und dazu kommt, unser Wohlfühlfenster ist noch kleiner. Nicht zu kalt, nicht zu warm, nicht zu feucht, nicht zu trocken. Manchmal reicht schon ein anderer Mensch, um sich unwohl zu fühlen. Ich könnte da aus dem Stehgreif eins, zwei, drei, vier Männer nennen, die mir großes Unbehagen bereiten, weil sie sich so toll vorkommen.
Damit ich mich im Sommer wohlfühle, braucht es auf jeden Fall Sonne. Und etwas Wärme. Aber nicht Sturzbäche von Regen und Gewitterstürme. Ich glaube, den Schmetterlingen geht es genauso, denn wir hatten nur wenige im Garten, selbst an der blühenden Buddleia, die doch sonst immer dicht umlagert ist.
Meine Theorie ist, dass sie alle nach Südfrankreich ausgewandert sind. Dieser Große Kohlweißling zum Beispiel.
Als ich Kind war hatten wir einen Nutzgarten, in dem auch Kohl angepflanzt wurde. Und ich erinnere mich, dass meine Eltern den Raupen des Kohlweißlings nicht wohlgesonnen waren, oh nein, ganz und gar nicht. Nur die Kartoffelkäfer wurden noch schlimmer eingestuft.
Und heute freue ich mich so, wenn ich einen Weißling herumflattern sehe: Diesen hier an den Wandelröschen - die auch Sonne und Wärme brauchen und dann zu großen Büschen heranwachsen.