Wir sitzen jetzt seit fast 48 Stunden in einem andauernden Geregne-Geniesel-Geschütte aus einem durchgehend grauen Himmel und Herbstfeeling macht sich breit. Und der Gedanke, die Heizung anzuwerfen. In den Geschäften tauchen bereits die ersten Kürbisse auf, noch unsagbar klein, noch unsagbar teuer, aber Kürbisse.
Ich habe eine große Kanne "Schietwettertee" aufgebrüht. Schietwettertee hat mir bei Sylturlauben über so manchen verregneten Tag geholfen.
Der echte Sylter Schietwettertee schmeckt nach Anis und Fenchel und enthält Erdbeer-,Himbeer- und Brombeerblätter, Spitzwegerich, Apfel, Hagebutten und so einige Kräuter. Und keine zusätzlichen Aromastoffe! Es gibt viele Kopien, jedes Teehaus hat ein eigenes Rezept. Das Bremer Teehandelskontor kombiniert dafür schwarzen Tee mit Orangenschale, Nelke, Kardamom, Zimt, Fenchel und ... Hibiskus. Das ist ganz anders, aber auch lecker.
Roseneibisch oder Garten-Hibiskus wächst auch in unserem Garten und die schönen Blüten mögen den Regen jetzt so gar nicht.
Hibiskus gehört zur Malvenfamilie, einer wirklich großen Familie. Im Tee ist nicht unser Gartenhibiskus, sondern (meistens) sein Vetter Hibiscus sabdariffa, der eine schöne rote Farbe abgibt und Vitamin C enthält. Blutdrucksenkend soll er sein. Theoretisch könnte ich auch meinen Gartenhibiskus trocknen und zu Tee verarbeiten, denn giftig ist er nicht, er schmeckt aber auch nach nichts. Eigentlich schade.
Aber Dekorieren lässt sich damit: das Kuchenstück oder der Cocktail.
Hibiscus sabdariffa dagegen ist einjährig, das Saatgut kann man kaufen und selbst aussäen. Er möchte Sonne und Wärme, viel Wärme. Mindestens 20 Grad Celsius. Und er wird 2 bis 3 Meter hoch. Da kaufe ich lieber die getrockneten Blüten.