... Amsel, Drossel, Fink und - ja, tatsächlich - Star.
Die Stare sind wieder da.
Eine freche Bande. Völlig respektlos gegenüber Herrn und Frau Amsel. Ganz nach dem Motto: Wer den spitzesten Schnabel hat frisst die Sonnenblumenkerne.
Holt sich die Weintrauben, die, nicht mehr richtig knackig frisch, von mir eigentlich den Amseln gespendet wurden.
Und pflückt einfach meine Blüten. Herr Star umwirbt wieder seine Angebetete und legt ihr Blumen zu Füßen. Im letzten Jahr waren das die Apfelbaumblüten. Diesmal hat sich Madame Star wohl etwas Blaues gewünscht und deshalb plündert Casanova meine Vergissmeinnicht. Ein Hüpfer, einmal mit dem Schnabel zugefasst und schnapp hat er einen wunderschönen Blütenzweig.
Da war's mir dann doch too much und ich habe ihn vertrieben. Kurzfristig. Bis auf die Tanne. Da saß er dann, Blume im Schnabel, und sang "Sie" an. Mir ein Rätsel, wie er das hinbekommt, mit vollem Schnabel.
Respekt hat die Starenbande aber vor unserem anderen Frühlingsbesucher, dem Graureiher. Es scheint ihm hier zu gefallen, die Nachbarschaft hat Teiche... Er steht auf den Dächern und schaut, wo es was gibt.
Gestern schwebte er in unseren Garten und stand auf dem Rasen. Und klar, die Kamera lag irgendwo, nur nicht griffbereit. Da wurde mir bewusst, wie groß dieser Vogel tatsächlich ist, locker einen Meter, und was er für eine Spannweite hat. Frau Amsel hat einen bösen Schrecken bekommen und sich fast an ihrer Weintraube verschluckt. Dieser Reiherschnabel, da ist der des Stares nichts dagegen. Er guckte einmal in der Runde, vielleicht hat ihn der Keramikfrosch auf dem Brunnenrand interessiert, und hob dann wieder ab, aufs nächste Dach.