Und weg ist er, der April - fortgeweht sozusagen. Denn es war zwar sonnig am letzten Aprilwochenende, aber es war auch windig. Sehr windig. Auch am 1. Mai noch.
Wir haben den Tag für einen Spaziergang genutzt. Die Fülle der Messehalleneindrücke sacken lassen und mal den Kopf freipusten. Obwohl - eher die Haare durcheinander. Aber die frische Luft und die Sonne taten richtig gut, allerdings nur mit Windjacke. Eine steife Brise, wie sie sonst an der Nordsee weht.
Wir müssen nur gut 5 Minuten mit dem Auto aus Hannover heraus fahren, dann sind wir in den Feldern, im Naturschutzgebiet, rechter Hand geht der Weg zum Seefugium ab. Das ist da, wo Obama vor einem Jahr....
In diesem Jahr ist das Aufregendste hier der Storch, der über uns kreiste. Und die Bachstelzen und Finken und Meisen und Sperlinge und die Bienen - endlich ist es ihnen warm genug zum Ausfliegen. Über uns in den Bäumen und Büschen piepste und tschilpte es, denn überall hängen Nistkästen.
Drum herum blühen gelb die Rapsfelder. Gelb blüht auch der Löwenzahn, gelb blühen das Scharbockskraut und die Sumpfdotterblume. Die Natur im Gelbrausch.
Nachdem die Insekten die gelben Rapsblüten bestäubt haben (und die Imker sich über Rapsbienenhonig freuen können), entwickeln sich die Samen, die das Rapsöl enthalten. Früher wurde es als Lampenöl benutzt und heute als Industrieöl für Maschinen, bei der Farbenherstellung und als Biodiesel. Rapsöl enthält ursprünglich eine Säure, die zwar gut für eine technische Verwendung ist, aber den Herzmuskel schädigt, wenn man zuviel davon isst. Inzwischen wurden Sorten gezüchtet, in denen es diese Säure nicht mehr gibt und deshalb können wir das Öl von ihnen in der Küche zum Braten nehmen und, wer das mag, in Form von Margarine essen. Kalt gepresst passt es zum Salat. Allerdings schmeckt es nach (fast) nichts.