Was für eine Vorstellung: mein schöner Garten, gepflegter Rasen - na gut, gepflegtes Moos, das Herbstlaub in Säcke für den Biomüll verpackt, die letzten Rosen blühen ... und dann tauchen wie aus dem Nichts Wildschweine auf und fallen darüber her, wühlen den Boden auf und durch und fressen die frisch gesetzten Tulpenzwiebeln und das Igelfutter. Horror.
Am letzten Wochenende hatten die Einwohner des Dörfchens Everloh (bei Gehrden vor den Toren Hannovers und dicht am Benther Berg) diesen Horror. Eine Rotte Schweine, genauer: VIER, hatte sich aus Wald und Feld in den Ort verirrt und trieb Unfug auf den Straßen und in den Gärten. Wild West - Feuerwehr und Jäger und die bewaffnete Polizei gingen auf Jagd und erlegten ein Tier. Eines wurde angefahren und floh in den Wald, die übrigen Beiden - taktischer Rückzug? Und Zeitung, Funk und Fernsehen waren dabei. Nur den Livestream haben sie sich verkniffen.
Wir waren mal wieder im Springer Wisentgehege, gar nicht soo weit weg von Everloh. Da leben die Wildschweinchen im Gehege und man kann ihnen beim Boden durchwühlen zusehen. Sie waren mächtig dabei, sich den Winterspeck anzufuttern und den brauchen sie auch, so kalt wie es gerade wieder mal wird.
Nur Kuscheltiere und süß, das sind sie wirklich nicht. Sondern dreckig und stinkig und nicht ungefährlich. Sie wiegen locker mal über 100 Kilo, die Eckzähne sind 20 cm lang. Da waren die Medienleute in Everloh doch ganz schön mutig.