Also, an unserem Daumendrücken hat es nicht gelegen. Ich schwöre.
Manchmal ist es eben wie verhext. Hannoveraner Fußballfans kennen das und nennen es Abschlusschwäche (kommt gleicht hinter Lese-Rechtschreibschwäche, Rechenschwäche und Sehschwäche).
Wir jedenfalls werden am Montag recht ausgeschlafen in den Tag starten.
Um unsere Fanseelen wieder aufzurichten, hilft nur Eines. Schokolade. Viel Schokolade. Und damit es zum Endspiel Portugal gegen Frankreich passt - in Form von Mousse au chocolat. Viel Mousse au chocolat.
Mein Mousse au chocolat Rezept ist ganz einfach, geht super schnell (was das Machen betrifft) und schmeckt so gut wie die Schokolade, die ich dafür nehme. Wer es nachmachen möchte, sollte bitte eine wirklich gute Schokolade nehmen und nicht irgendeinen Billigkram.
Das Rezept basiert auf einem Rezept von Wolfram Siebeck, der leider vor kurzem verstorben ist und der vor 35 Jahren die ersten von mir ernst genommenen Kochsendungen im Fernsehen machte. Zu Weihnachten gab es jährlich ein Festmenü und das Rezeptblatt konnte man sich per Post zusenden lassen, wenn man einen frankierten Umschlag mit der eigenen Adresse an den Sender schickte. (Das war lange vor dem world-wide-Web und machte noch richtig Arbeit.)
Das Rezeptblatt, das ich damals nach längerer Wartezeit bekam, ist übrigens weihnachtlich rot und es gibt einen Wintersalat mit Wachteln, Nüssen und Pilzen, eine Gurkensuppe mit Lachsstreifen, einen Kalbsbraten mit Safranblumenkohl, Petersilienkartoffeln und Bordeaux und zum Dessert die "einfachste Mousse der Welt".
Und das ist meine Abwandlung:
500 Gramm Schlagsahne (möglichst ohne Carrageenzusatz - gibt's im Bioladen) in einem Topf erwärmen und 300 Gramm kleingeschnittene Schokolade dazu geben. Ich nehme 2 Tafeln Vollmilch- und 1 Tafel Zartbitterschokolade, aber das ist persönliche Geschmackssache. Rühren und wärmen, bis sich die Schokolade komplett aufgelöst hat. Die Sahne darf nicht kochen! Dann kann man ein Gläschen Grand Marnier dazu geben - oder gehackte Pistazien - oder etwas Zimt. Wir mögen es am liebsten pur. Die Masse fülle ich in eine kleine Rührschüssel um und stelle sie abgedeckt für 24 Stunden in den Kühlschrank.
Kurz vor dem Anrichten wird sie mit dem Handmixer schön fest aufgeschlagen - wie Schlagsahne eben.
Und wer jetzt sagt, dass das keine richtige Mousse ist, weil keine Eier drin sind, dem kann ich nur sagen: Ganz egal. Hauptsache, es schmeckt.