Im Hiroshima-Gedenkhain beim Kinderkrankenhaus auf der Bult war gestern am Nachmittag japanisches Kirschblütenfest.
Leider hatte sich der April dazu entschlossen, mal so richtig April zu sein: Sonne - dunkle Wolken - Windböen - Hagel - Regen wie aus Kübeln - Sonne - Wolken - Schauer - eine endlos wechselnde Abfolge. Und überhaupt ist die Luft kühl geworden.
Uns war es zu kalt zum Picknicken im nassen Gedenkhain, wir haben uns mit den Gartenstühlen im Garten in die Sonne gesetzt und versucht, rechtzeitig vor den Schauern wieder drinnen zu sein.
Unsere wilde Kirsche im Garten wagt sich ganz langsam ans Blühen.
Ich würde den Duft dieser kleinen Blüten am liebsten konservieren - wenn das ginge. Als stecke man die Nase in ein Glas mit feinstem Blütenhonig. Mmmmh.
Aber vielen Blüten ist es noch zu kalt zum Aufblühen, heute Morgen waren die Dächer weiß und die Vorhersage verspricht auch für die nächste Zeit nichts Besseres. Nur an geschützten Standorten gibt es schon rosa und weiße Blütenwolken. Hoffentlich verfrieren die Blüten nicht.
Und so feierte Hannover mehr ein Kirschknospenfest.
Hannover schloss 1983 unter Herbert Schmalstieg als Oberbürgermeister eine Städtepartnerschaft mit der japanischen Stadt Hiroshima. Hiroshima wurde am 6. August 1945 von der 1. Atombombe zerstört, 110.000 Einwohner starben, später wurde die Stadt wieder aufgebaut. 1988 schenkte uns Hiroshima ein japanisches Teehaus. Das Teehaus steht heute im Stadtpark und wird von der Deutsch-Japanischen Gesellschaft betreut. In der Ruine der nach dem letzten Weltkrieg nicht wieder aufgebauten Aegidienkirche im Zentrum Hannovers hängt die Friedensglocke, die jedes Jahr am 6. August läutet. Und im Gedenkhain wachsen symbolische 110 japanische Kirschbäume.