Ich weiß nicht, wie Andere das machen, aber ich räume nicht sofort nach Ostermontag sämtliche Osterdekoration aus Eiern, Hasen, Küken und erzgebirgischen Erzeugnissen fort. Ich lasse mir Zeit und schaue meine Schätze noch eine Zeitlang an.
Außerdem - es dauert jedes Jahr länger die zusammengesammelten Ostereier herauszuholen und zu präsentieren. 161 Stück haben es in diesem Jahr in Schalen und an Zweige geschafft. Und etliche machen Pause und erholen sich bis 2017.
Ich liege damit im Trend, denn auch das Schlossmuseum in Herrenhausen präsentiert seine Sonderausstellung mit Ostereiern bis zum 17. April. Diese Ostereier stammen aus der Sammlung von Frau Naumann, die bis zu ihrem Tode über viele Jahre in den Wülfeler Brauereigaststätten einen wunderbaren, anspruchsvollen Ostereiermarkt organisiert hat.
Da sprach Hannovers Oberbürgermeister Schmalstieg zur Eröffnung ein Grußwort, der Saal war vollgestopft mit Ausstellern, die alles rund ums Osterei anboten und wir standen in einer langen Schlange um Einlass an. Damals haben wir Stunden in diesem Saal verbraucht und geschaut und, soweit das Portemonnaie es zuließ, gekauft. Meine Liebe galt und gilt den gekratzten Ostereiern.
Und, wahrscheinlich weil ich selbst beim Bemalen eines Eies kläglich scheitere, den Haseneiern der Bettina Wächter nach Motiven der Häschenschule von Fritz Koch-Gotha. Ihre Eier werden bei uns gehütet wie ein Schatz und leider, leider wissen meine Kinder noch genau, welche davon ihnen gehören und mit ihnen ausziehen werden...
Aber eines Tages standen wir vor dem Saal und dort war nichts. Der Ostereiermarkt war kurzfristig abgesagt worden und nur eine Handvoll Aussteller stand im dunklen Vorraum, damit die Enttäuschung nicht gar so groß sei.
In den Folgejahren gab es einige Male einen Ostereiermarkt in der Herrenhausener Orangerie, aber das war nicht mehr dasselbe. Deshalb wollte ich unbedingt noch schnell ins Museum und schauen. Wir haben eine schöne Zeit dort verbracht. Hasen und ein Huhn gab es auch. Nur die Eier - ein bisschen wenig, oder? Einige waren umgekippt oder zur Seite gerollt. Ich glaube, da fehlte etwas von der Liebe zur Ostereierkunst, von der Frau Naumann so viel hatte.