Früher gab es vor den Toren Hannovers 4 Dörfer: Bothfeld, Lahe, Groß-Buchholz und - hier wohnen wir - Klein-Buchholz.
Sie hatten alles, was ein Dorf so braucht: Dorfanger, Dorfkrüge, Bauernhäuser und Getreidefelder und eine gemeinsame Kirche. Nach etwa 600 Jahren mehr oder weniger beschaulichen Lebens wurden 1907 die Dörfler zu "Städtern". (Und nach weiteren 72 Jahren wurde der Stadtteil Klein-Buchholz zerteilt und verschwand von der Landkarte, aber nicht aus den Herzen.)
Gleich um die Ecke gab es bis Anfang der 90er Jahre ein wunderbares großes Weizenfeld samt Mohn- und Kornblumen, Quelle vieler Sommersträuße, und der Bauer fuhr mit dem Trecker neben der Straßenbahn die Straße lang zum Feld. Inzwischen sind alle Felder bebaut und Trecker fahren nur noch das Holz zu den Osterfeuern und keine Rennen mit der Straßenbahn mehr...
Aber die Nicolaikirche, die steht seit 1288 mittendrin, auch wenn sich ihr Aussehen immer wieder verändert hat. Der große Turm mit der Raseneisensteinoptik stammt von ca. 1350. So ganz genau weiß man das nicht, auch nicht, seit wann er eine Uhr trägt. Die jetzige Turmuhr ist 1899 in Betrieb gegangen und muss seitdem wöchentlich aufgezogen werden.
Das heutige Kirchenschiff, das so schön alt und dekorativ aussieht, hatte mindestens 2 Vorgänger und wurde erst 1911 eingeweiht.
Die damalige Innenbemalung im Jugendstil wurde bei einer Renovierung 1959 leider weiß überstrichen, glücklicherweise aber kurz vor der Jahrtausendwende wieder hergestellt und ist doch wirklich prächtig. Auch das Altarkreuz stammt von 1911, der Taufstein aber ist älter und stand schon im Vorgänger-Kirchenschiff.
Wenn der Bothfelder Weihnachtsmarkt rund um die Kirche aufgebaut ist, finden in der Kirche kleine Konzerte und Lesungen statt. Bei der Gelegenheit haben wir im letzten Dezember diese Fotos gemacht.