Drei Viertelstündchen von uns entfernt liegt das Springer Wisentgehege, ein herrlicher Wildpark am nördlichen Waldrand des Springer Sauparks. Dort leben auf inzwischen 90 Hektar Waldfläche besagte Wisente - und Elche, Biber, Greifvögel, Rot- und Muffelwild, ein Bär, viele Wildschweine, Wölfe und noch so Einiges.
Das Gehege entstand 1928, weil Biologen den Wisent vor dem Aussterben bewahren wollten. Ein Jahr zuvor war der letzte frei lebende Wisent erschossen worden und es gab noch gut 50 Tiere in Europas
Zoos und Tierparks. (Wisente sind die europäischen Brüder des nordamerikanischen Büffels, der ebenfalls knapp vor dem Aussterben gerettet werden musste.) Seit damals hat sich der
Wisentbestand, auch dank Springe, auf über 3000 Tiere erhöht und Herden konnten in die Freiheit ausgewildert werden. Auch in Deutschland.
Was ich am Wald so liebe, ist seine Stille. Man hört die Vögel zwitschern, Herbstlaub raschelt unter den Füßen und rauscht in den Baumwipfeln. Wenn es laut wird, dann von den kämpfenden Hirschen oder den grunzenden Wildschweinen.
Wenn Ende Oktober im Wisentgehege das jährliche Hubertusfest steigt, ist es mit der Stille so eine Sache. Mehr als 80 Verkaufs- und Informationsstände verteilen sich dann im Park, die Straßen
rundherum werden zu Parkflächen, Shuttlebusse eingesetzt und zusätzliche Eingänge geöffnet, um der strömenden Besucher Herr zu werden. Kinder toben durchs Laub und die Tiere verziehen sich in die
entferntesten Ecken.
Das ist dann für zwei Tage ein ganz anderer Wildpark.
Es gab viel zum Schauen, Kaufen und zum Probieren. Uns hat besonders das ofenwarme Brot der Mittelalterlichen Baeckerey gefallen. Und gewärmt, denn es war am Morgen wirklich sehr, sehr kalt,
bevor die Sonne sich gegen den Hochnebel durchsetzen konnte.