Morgens ist der Boden feucht, der Rasen nass und die Schnecken kriechen aus ihren Verstecken.
Eigentlich hatte ich in diesem Jahr schneckentechnisch ein laues Leben. Aber seit es kühler geworden ist und vor allem seit wir mit Regenschauern vollgekippt werden und die Pilze sprießen, sind sie auf einmal da.
Die mit Häuschen fressen angeblich nur abgestorbene Pflanzenteile.
Ich bin mir nicht sicher, ob ich das glauben mag.
Aber schön sind die Häuschen ja schon.
Und sehr dekorativ - in Glas geblasen im Kirschbaumbeet oder auf der Fensterbank.
Nacktschnecken und ganz besonders die spanische Wegschnecke dagegen wecken in mir archaische Gefühle. Gefühle, die ein Pazifist nicht haben sollte, die aber sogar die Biologen teilen, die um die
heimischen Schneckenarten fürchten.
Ich habe von meiner Familie das Buch "Wenn Schnecken zur Plage werden - 111 Tipps zur naturgemäßen Abwehr" bekommen. Seither weiß ich, dass meine Mordlust naturgemäß ist.
Ja, es lässt sich leider nicht leugnen, der Herbst ist da. Der meteorologische schon seit Monatsbeginn, seit heute auch der astronomische. Heute steht die Sonne genau über dem Äquator und Tag und Nacht sind exakt gleich lang. Und ab heute werden die Tagstunden immer kürzer und damit die Zeit, die ich habe um Schnecken aus meinem Garten zu entfernen.