Ich weiß, dass es Orte in Deutschland gibt, die in diesem Winter schon ganz viel Schnee hatten und haben. Nun, Hannover gehört bisher nicht dazu. Im Dezember beschränkte sich Schnee auf eine Nacht, um genau zu sein, auf die Zeit zwischen 1.30 Uhr nachts und etwa 5.00 Uhr morgens. Als wir aufstanden war alles schon wieder fort.
Aber am Samstag schneite es dann tatsächlich. Dicke fette Flocken, alles sah so schön weiß und sauber aus und die Straßen wurden glatt und rutschig. Unsere Tochter war nur mäßig begeistert, weil sie durch den Schnee zu einem Konzert nach Seelze fahren musste. Und für die Rückfahrt dann das Auto freikratzen, das erste Mal in diesem Winter...
Am Sonntag war durch Regen und Plusgrade alles vorbei. Die Zeitung brachte ein Foto: Kinder die im Schnee spielen, Überschrift "So freute sich Hannover über den Winter". Aber es soll ja noch werden, sagt der Wetterfrosch, nächste Woche. Bis dahin ist Dauerregen.
Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen, in diesem Fall die Seele, und so habe ich eine richtig deftige Schweizer Käsewähe gemacht.
Grundlage ist ein Hefeteig: 500 Gramm Weizenkörner zu feinem Mehl mahlen, mit 2 Eiern, 1/4 l Milch, 60 Gramm Honig, einer Prise Salz und einem Tütchen Trockenhefe verkneten, die Schüssel mit einem Tuch abdecken und für ca. 2 Stunden warm stellen. 32 Grad Celsius sind optimal für die Hefe.
Während dieser Zeit lässt sich der Guss vorbereiten. 400 ml Milch werden mit 2 Esslöffeln Mehl verrührt und unter Rühren aufgekocht. Mit Muskatnuss, Pfeffer und Salz würzen und dann langsam abkühlen lassen. Immer wieder mal Rühren, damit es nicht ansetzt. Danach 200 Gramm Naturyoghurt, 200 Gramm fein geschnittene Zwiebelringe und 400 Gramm geriebenen Emmentaler unterheben.
Und bitte, passt beim Käsereiben auf Eure Finger auf und kommt nicht, wie ich, der Börnerreibe zu nahe. Mein nächster Bär muss jetzt warten, bis mein rechter Daumen verheilt und der Verband abgenommen ist.
Wenn der Teig richtig schön aufgegangen ist, noch einmal gut durchkneten, in 2 Hälften teilen und 2 gebutterte und bemehlte Quicheformen damit auskleiden, den Rand hochziehen und noch 10 Minuten gehen lassen. Dann füllen, ruhig unterschiedlich, aber nicht zu viel nehmen. Mit dünnen Tomaten-, Zucchini- oder Kürbisscheiben, Paprikastreifen oder Erbsen. Fleischesser können Schinkenstreifen dazugeben, zu Kürbis passt auch Ziegenfrischkäse in kleinen Flocken. Jeder wie er mag (bei uns reicht eine Wähe für 3 Personen).
Darüber kommt der Guss und dann die Wähen für 45 Minuten in den 200 Grad Celsius (Ober-Unterhitze) heißen Ofen schieben. Sie sollen schön braun werden. Danach erst etwas abkühlen lassen, bevor angeschnitten wird und schon mal ein Glas Rotwein trinken.
Oder soweit abkühlen lassen, dass die Wähe sich mit den Fingern essen lässt - besonders praktisch, wenn man Verband trägt.
Nach dem nochmaligen Durchkneten sollte der Teig einige Minuten liegen bleiben, dann entweicht die Spannung in ihm und er lässt sich danach ausrollen, ohne wieder zusammenzuschrumpfen.