Als wir hier einzogen, wuchsen überall in den Beeten große Polster mit blauen und weißen Glockenblumen. Es gibt so viele Arten Campanula, dieses waren campanula carpatica.
Wunderschön.
Und dann kam der Schneckensommer. Nass und warm und Hannover war von Schneckenschleimspuren durchzogen. Wenn man nicht aufpasste, trat man morgens auf dem Weg zu Schule und Arbeit auf die von der nächtlichen Mahlzeit heimkehrenden Nacktschnecken. Ich bekam ein Buch geschenkt: "111 Tipps zur naturgemäßen Abwehr von Nackschnecken". Nachdem ich (fast) alle 111 Tipps ausprobiert hatte, stand keine einzige Campanula carpatica mehr.
Ich bin dann täglich im Morgengrauen durch den Garten gegangen ... Die Kinder bekamen eine Taschengelderhöhung je nach Anzahl der gesammelten Schnecken, die helfenden Bären eine Extraportion Honig. Puuzili war damals noch nicht geboren, aber die großen Bären haben von den Schnecken erzählt ("es war einmal") und Nachschauen schadet ja nicht.
Inzwischen wachsen die verschiedensten Sorten von Campanula in meinem Garten, allerdings die wenigsten davon absichtlich.
Wind und Vögel haben die Samen herangetragen und der Igel kümmert sich um die Schneckenpopulation. Nun blühen die aufrechten, grazilen Persicifolia, die über 1 Meter groß werdende Trachelium, die polsterbildende Rainerii, die sibirische Glockenblume und auch wieder die Carpatica, einige Blüten sind groß, andere klein, manche blau, manche lila, manche weiß.
Etwas Besonderes sind die blauen Kugeln der Knäuelglockenblume Glomerata.