Was müssen die Medien doch für eine Saure-Gurken-Zeit durchleben. Die Regierungskoalition wurschtelt so vor sich hin, keine Schneekatastrophe in Sicht, nichts Neues bei Schumacher. Dann kommen so seltsame Beiträge heraus, wie gestern im ZDF. Ich hätte nie gedacht, dass sich unser gebührenfinanziertes Fernsehen auf so ein Niveau hinab lässt.
Fast hätte ich es verpasst, hätte meine Tochter nicht gerufen: "Mach mal schnell Hallo Deutschland an." Teddybären. Sie weiß, dass mich alles in dieser Hinsicht interessiert.
Es ging um eine Teddysammlerin, zugegeben eine Extrem-Teddysammlerin, deren Vermieter in ihrer Teddyliebe einen Kündigungsgrund sieht. 3000 Bären auf 55 Quadratmetern seien zuviel.
Dazu gab es entsprechend aufgenommene Bilder: Frau mit Kaffeetasse auf dem Boden zwischen den Bären sitzend, Frau sich den Weg zwischen den Teddys zum Sofa bahnend...
Ein Schriftstück des Vermieters: Die Wohnung müsse auch geputzt und gelüftet werden, das sei mit sovielen Teddys nicht möglich und - der Brandschutz sei über normal gefährdet.
Aufnahme: Frau traurig Bären in einen feuchten Keller bringend.
Die Krönung war das Interview mit einem Psychologen. Sie spräche ja auch mit ihren Teddys und sagte, diese hätten ihr durch Krisen hindurch geholfen. Sehr bedenklich. Das sei keine Krankheit, nein, nein, aber ein nicht mehr steuerbares Verhalten.
Hallo? Ich spreche auch mit meinem Bären, allerdings nicht mit so vielen, und seit frühester Kindheit sind sie mein Helfer in Krisenzeiten.
Das ist nicht die Art von Berichterstattung, die ich im von mir durch Gebühren und Steuergelder finanzierten Fernsehen sehen mag.