Dreikönigstag - Heilige Drei Könige - Epiphanias. Noch ein Feiertag, um den wir in Niedersachsen betrogen werden.
Das fand ich bereits als Kind ungerecht, denn für mich war dieser Tag schon immer etwas Besonderes.
Am 6. Januar hatte meine Großmutter Geburtstag, die Großmutter, die nicht bei uns wohnte, was ihr automatisch Pluspunkte einbrachte, und die von mir liebevoll Omi genannt wurde.
Wir kamen nicht als "Könige" oder "Weisen aus dem Morgenland", nicht mit Kamelen, sondern mit der Bahn, aber mit Geschenken. Wenn auch weder Weihrauch noch Myrrhe und nur sehr selten Goldenes dabei war.
Selbstgemachtes war hoch im Kurs, aber da Omi Handarbeitslehrerin gewesen war, musste es sorgfältig und genau gearbeitet sein. Meine Liebe zu Kreuzsticharbeiten stammt aus dieser Zeit.
Mit der Geburtstagsfeier endete automatisch unsere Weihnachtszeit und meistens war es auch der letzte Tag meiner Weihnachtsferien.
Noch heute ist der 6. Januar für mich der Tag, bis zu dem der Tannenbaum im Wohnzimmer stehen darf, die Wendt-und-Kühn-Engel auf der Anrichte musizieren und sich die Weihnachtspyramide dreht. Und
Kaspar, Melchior und Balthasar kommen in der Krippe an.
Und erst danach geht der Alltag los.