"Dies ist ein Herbsttag, wie ich keinen sah!
Die Luft ist still, als atmete man kaum,
Und dennoch fallen raschelnd, fern und nah,
Die schönsten Früchte ab von jedem Baum.
O stört sie nicht, die Feier der Natur!
Dies ist die Lese, die sie selber hält,
Denn heute löst sich von den Zweigen nur,
Was vor dem milden Strahl der Sonne fällt."
Friedrich Hebbel
Würden die Blätter nicht fallen, könnte ein Blick aufs Thermometer an Sommer denken lassen, denn es überschreitet locker die 20-Grad-Marke. Und das soll wenigstens morgen auch so bleiben.
Auf einmal schwirren wieder Insekten durch die Luft. Kleine Marienkäfer krabbeln über die Hauswand und auf meinem letzten Schmetterlingsflieder hat sich eine Libelle niedergelassen.
Libellen sind wunderschön. Wir verdanken sie den diversen Gartenteichen unserer Nachbarn und dem nahen Mittellandkanal, denn die meiste Zeit ihres Lebens verbringen sie als Larve im Wasser. In ihrem kurzen Luft-Leben besuchen sie uns dann im Garten. Ich habe mich gewundert, wie viele Menschen vor ihnen Angst haben und denken, sie könnten stechen. Sie fressen zwar andere Insekten, aber sie haben keinen Stachel und sind völlig harmlos.
Unsere Libelle hatte sich unter dem Glasdach unseres Gartengeräteschuppens aufgewärmt und wir mussten ihr hinaushelfen. Sie kletterte bereitwillig auf den Besen und flog von dort auf die Buddleia.